Gefahrene Kilometer: 332
Heute verlassen wir endgültig den Iran. Auf dem Weg nach Bazargan kommen wir wieder an der Übernachtungsstelle mit WLAN vorbei, so dass wir endlich mit unserer Familie kommunizieren können. Das war auch bitter notwendig, da sie sich in unserer kalten Wohnung befinden und diese nur mühsam warm bekommen. Wir hoffen inständig, dass die Heizung – nachdem wir Tipps aus der Ferne gegeben haben – nun stabil weiter arbeitet. Dank an Uwe und Enno, die sich voll ins Zeug gelegt haben.
Bei uns ging es inzwischen weiter Richtung Grenze. Vor Bazargan haben wir noch restliche Rial ausgegeben und dann ging es zur Grenze. Nach den Erfahrungen bei der Einreise in den Iran waren wir darauf gefasst, dass sich gleich wieder irgendwelche Helfer an unsere Fersen heften. Gekonnt und energisch haben wir sie abgeschüttelt. So haben wir die Formalitäten im iranischen Bereich ziemlich schnell erledigt. Nur ein Beamter hat uns angeboten dafür zu sorgen, dass wir keine Dieselsteuer bezahlen müssen, wohlgemerkt auf iranischer Seite und nicht wie wir immer dachten auf türkischer Seite. Pro Liter Tankinhalt wäre 1 € fällig gewesen. Er hat sich mit 100 € zufrieden gegeben. Und tatsächlich hat es in dieser Hinsicht keinerlei Probleme mehr gegeben. Unser Carnet de Passages mussten wir kurzfristig aus den Händen geben, hatten aber auch hier keine großen Probleme. Der Beamte wollte vor der Rückgabe mit zwei weiteren ins Auto schauen, was auch relativ schnell von statten ging. Ein paar Meter geht es weiter, dann muss Dieter aussteigen und 3 Soldaten steigen über die Fahrertür aufs Dach. Ich sitze fassungslos da und will wissen, was das denn soll. Einer von ihnen redet von der Satellitenschüssel. Ich beteuere, dass wir im Iran nichts damit anfangen konnten, sie aber auch wegen der Reise dorthin nicht unbedingt abbauen wollten. Das schien einleuchtend zu sein, denn danach können wir wieder weiter fahren. Nun kommt die türkische Seite. Pässe, Fahrzeugschein, Stempel, Fahrzeugkontrolle. Zunächst scheint alles ganz easy. Dann kommt der letzte Grenzposten und – nein es ist nicht erledigt. Er schickt uns zurück und redet von X-Ray. Wir können uns nicht erklären, was das bedeutet, bis ein Beamter, der uns ab jetzt begleitet, mir im Internet die Bedeutung von X-Ray zeigt. Es bedeutet Röntgen. Unser Auto soll also geröntgt werden. Wir können es eigentlich gar nicht glauben. Dieter fährt mit dem Elkawe in die“ Röntgenabteilung“ während mir der türkische, sehr freundliche Beamte erzählt, dass sein Bruder in Göppingen arbeitet. Nach der Untersuchung mit Röntgenstrahlen muss vorsichtshalber noch eine Untersuchung mit den Augen stattfinden. Dann bringt uns der Beamte endlich zum Grenzposten, der uns zuvor zurück geschickt hat. Dort noch mal Pässe zeigen und warten, weil der Computer Probleme macht. Dann bekommt Dieter einen kleinen Zettel, den wir an der letzten Stelle abgeben müssen und dann sind wir endlich in der Türkei.
Nun stehen wir auf dem Campingplatz in Dogubayazit, haben ein paar türkische Leckereien verspeist und seit langem ein richtiges Bier getrunken.