Gefahrene Kilometer: 468
Koordinaten: N 40°45’06.8“ E 023°44’02.5“
Die Nacht auf dem Rastplatz war erstaunlich ruhig. Wir fahren weiter Richtung Griechenland. Der Grenzübertritt ist entgegen unseren Erwartungen vollkommen komplikationslos. Jetzt sind wir wirklich wieder in Europa und können mit Aldi ins Internet und telefonieren.
Wir verlassen die Autobahn bei Nea Kerdilia und stehen nun am Meer im Golf von Orfanou. Gestern gab es zum Essen seit langem wieder Wein. Nicht schlecht. Und das Wetter meint es endlich auch gut mit uns. Was wollen wir mehr?
Wir stehen noch immer am Meer unterhalb eines Klosters und kurz vor dem Ort Asprovalta an einem mit Palmen umsäumten Platz. Nachdem wir unsere erste Nacht dort verbracht haben fahren wir in den Ort um einzukaufen. Am Strand sehen wir einige Wohnmobile und auch einen LkW stehen. Wir fahren hin und treffen Christina und Dominik mit ihren Kindern Mathilda und Toni. Die vier wollen den Pamir-Highway fahren mit ihrem alten Magirus Deutz Mercur. Wir verstehen uns auf Anhieb und verbringen die nächsten 2 Tage miteinander. Eigentlich wollten sie weiterfahren, aber da kommt erstens Costas und bietet Ihnen an, ihre Wäsche bei Freunden waschen zu lassen, weil Kinder doch einfach mehr brauchen, und dann sind wir da, die von den Kindern schnell als Opa und Oma adoptiert werden. Da sie auch in den Iran fahren, bedauern wir, dass wir nicht wenigstens einen Teil der Strecke gemeinsam zurücklegen können. Aber wir fahren einfach in die andere Richtung. Heute Morgen trennen sich unsere Wege. Wir wünschen ihnen eine gute Reise und viele schöne Erlebnisse. Wegen der Kinder schaffen sie täglich nur kleine Strecken, so zwischen 100 bis max. 200 km. Bis sie im Iran ankommen wird es noch eine Weile dauern.
Wir fahren nach Asprovalta und wollen einkaufen, aber die meisten Geschäfte haben geschlossen, denn heute ist Ostermontag. So laufen wir ein Stück am Strand entlang und gehen dann etwas abseits in einem typisch griechischen Lokal essen. Die relativ lange Wartezeit hat sich gelohnt. Es gibt frittierte Zucchini und eine Fleischplatte, die keine Wünsche offen lässt. Dazu Retsina. Die Sonne scheint, das Meer ist flach wie ein See, und wir fahren nach dem Essen an unseren alten Platz. Inzwischen haben die Wolken zugenommen und es gibt ein kurzes Gewitter. Aber was macht das schon. Über dem Meer wird es schon wieder hell.
Koordinaten: N 40°34’56.6“ E 023°47’59.0“
Und immer noch stehen wir an unserem wunderschönen Platz. Nach der Fahrerei der letzten Wochen fehlt der Antrieb weiter zu fahren. Aber wenn unser Brot fertig ist ziehen wir los. Gestern schon haben wir einen Teil der Ausgrabungsstätte Stagira angeschaut und werden Chalkidiki weiter erkunden. Die Rückreise ist inzwischen auch geregelt. Unser Reisebüro Ferry Center in Esslingen hat das freundlicherweise für uns übernommen und so fahren wir am 27.04. nach Venedig.
Weit kommen wir nicht. Bei Stagira (Ausgrabungsstätte) machen wir Mittagspause und fahren nur ein paar Kilometer weiter an einen wunderschönen Strand. Außer uns sind nur noch zwei Angler am anderen Ende der Bucht. Das Meer hier ist so blau… wunderschön! Dieter hat sich nicht davon abbringen lassen, Muscheln zu sammeln, die hier massenweise an den Felsen wachsen. So gibt es heute Abend Muscheln, die sehr gut schmecken, weil sie frischer gar nicht sein können.
Gefahrene Kilometer: 117 km
Koordinaten: N 40°11.583‘ E 023°46.461‘
Als wir heute Morgen aus dem Fenster schauen, sieht es trübe aus. Wir stehen am sogenannten Sphinx-Strand, zu dem wir gestern noch gefahren sind. Auch hier wieder eine wunderschöne Bucht. Im 3 km entfernten Dorf Ierissos ist noch nicht viel los. Das wird sich sicher ändern, wenn die Saison losgeht. Wenig später steigen aus dem Meer Nebel auf und wir fahren weiter durch die Berge. Unser heutiges Ziel ist der mittlere Finger von Chalkidiki. Wir landen am Strand von Vourvourou, ein Ort, an dem es hauptsächlich Ferienwohnungen gibt.
Um die Mittagszeit jedoch erkunden wir den sog. Aristoteles Park in der Nähe des Ortes Stagira. Aristoteles wurde hier im Jahre 385 v. Chr. geboren. Für einen Euro Eintritt bekommen wir ganz schön viel geboten. Es macht richtig viel Spaß, den Wasserwirbel, das Pendel, das Kugelspiel, das Pentaphon (antiker Fünfklang auf fünf Granitblöcken) , die optischen Scheiben und die Parabolspiegel (welche ich besonders bedeutend fand, weil man in einem Abstand von ca. 30 m am anderen Ende hören konnte, was der andere leise gesprochen hat) auszuprobieren, und das in einer Landschaft, die der Schwäbischen Alb teilweise ganz schön ähnlich sieht.
Wir landen mit unseren Standplätzen immer näher am Meer. Uns trennen max. 10 m. Das ist natürlich nur in dieser Jahreszeit möglich. Im Sommer werden hier Boote liegen und viele Menschen sein. Wir jedenfalls genießen die Landschaft mehr denn je. Der Winter ist vorbei, es grünt und blüht.
In der kargen Landschaft der Türkei und des Iran haben wir darauf verzichten müssen. Darauf waren wir nicht wirklich vorbereitet. Aber sicher wird es auch dort allmählich freundlicher.