Donnerstag, 19. März 2015
Strecke: Dogoubayazit – ca. 90 km vor Tabriz
Heute ist der große Tag. Wir werden in den Iran einreisen. Murat hat uns gestern beteuert, dass die Einreise über Bazargan kein Problem ist, entgegen anderslautender Meldungen aus dem Netz. Also entschließen wir uns, diesen Übergang, der nur 35 km entfernt ist, zu nehmen. Vorher gehen wir in Dogoubayazit ins Internet-Cafe und kaufen noch etwas Wasser und Gemüse ein. Und dann geht es los. Ca. 3 km vor dem Grenzübergang stehen die LKWs Schlange. Wir fahren daran vorbei. Die Ausreise aus der Türkei ist ziemlich problemlos. Dann geht es weiter zur iranischen Grenze. Dieter zeigt Pässe und Carnet dem ersten Beamten. Wir werden von einem freundlichen Menschen mit „Welcome to Iran“ begrüßt, der uns durch sämtliche Instanzen geleitet. Je näher wir dem Ende entgegen kommen, umso deutlicher wird, dass er dies nicht umsonst getan hat. Er bewegt sich frei zwischen den iranischen Beamten, die genau wissen, dass er später Geld von uns haben will. Die Beamten selbst sind freundlich und immer wieder lässt jemand durchblicken, wann eine Sache erledigt ist. Kurz bevor wir mit dem Fahrzeug durch die Desinfektion fahren müssen fordere ich entschieden unsere Papiere zurück, die er zuvor von einem zum nächsten Beamten getragen hat. Das stellte sich als absolut richtig heraus. Nach dem „Bad“ sollten wir ihn mitnehmen zur nächsten Stelle, wo jedoch nichts anderes passierte, als dass er Geld forderte und Geld umtauschen wollte. Er verlangte doch tatsächlich 50 € für seine Hilfe. Und dann wurde Dieter richtig sauer. Wir tauschten 100 €. Um wieviel er uns übers Ohr gehauen hat, werden wir später erfahren und dann bekam er 20 € für seine Hilfe. Das war zwar eine recht schnelle doch nicht so angenehme Einreise und wir verstehen nicht, dass die Beamten so etwas dulden.
Wir fahren Richtung Tabriz. Die Landschaft geht so weiter wie wir sie in der Türkei verlassen haben. Das Panorama der Berge ist beeindruckend. Dieter findet die alten Mercedes-Rundhauber-LKWs jedoch noch beeindruckender. Es sind viele Menschen unterwegs, denn übermorgen beginnt das iranische Neujahrsfest Nowruz. Gerade noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang erreichen wir einen Rastplatz und so gesellen wir uns zu einer Menge LKWs. 3 überaus nette junge polnische LKW-Fahrer begrüßen uns. Sie scheinen ständig unterwegs zu sein. Sie ermöglichen uns auch, diese Seite ins Internet zu stellen.