Gestern Morgen sind wir weiter gefahren bis Tabriz. Das Brot ist tatsächlich besser geworden als die letzten und, um es gleich vorwegzunehmen, heute habe ich eine Backform auf dem Bazar erstanden.
Wir sind gestern gleich zum El-Goli-Park gefahren, den wir ausgesprochen schnell und problemlos gefunden haben. Da gestern Freitag und damit Wochenende war, war richtig was los. Dieses Mal war es auch wesentlich wärmer und damit angenehmer. Bei unserem Rundgang durch den Park wurden wir immer wieder gegrüßt und willkommen geheißen. Inzwischen sind auch andere Touristen unterwegs. So haben wir ein Ehepaar aus Passau mit ihrer iranisch-stämmigen Freundin und einem deutschsprachigen Reiseführer getroffen. Sie waren alle ziemlich begeistert von unserem Wohnmobil. Gegen Abend wurden wir von zwei jungen Männern angesprochen. Der eine sprach Deutsch, der andere Englisch. Beide haben Maschinenbau studiert und der eine möchte in Deutschland weiter studieren. Es war eine nette Unterhaltung mit vielen Fotos in unserem Elkawe.
Heute ist es uns nun endlich gelungen, den großen Bazar zu besuchen. Wir laufen nach dem Frühstück zur Straße hinunter und nehmen uns ein Taxi. Auf diese Art die Stadt zu besuchen ist um einiges entspannter als mit dem eigenen Fahrzeug. Wir werden vor dem Bazar abgesetzt und können uns treiben lassen, ohne uns merken zu müssen, wo unser Fahrzeug steht. Aber so früh am Morgen ist noch nicht viel los, die ersten Stände machen gerade auf. So versuchen wir ein Internet-Café zu finden, was uns mit Sicherheit nicht gelungen wäre, wenn uns nicht ein Mitarbeiter der Touristeninformation dort hingebracht hätte. Er bringt uns zunächst ins Büro zu Nasser Khan, einem sehr freundlichen und hilfsbereiten Tourguide. Natürlich bekommen wir erst mal einen Tee und dann wird uns der Weg zum Internet-Café gezeigt. Wir können dort jedoch nur E-Mails abrufen und nicht mit dem eigenen Notebook arbeiten. So gelingt es uns wieder nicht, unseren Blog weiterzuschreiben.
Und dann geht es noch einmal in den Bazar, der eine Straßenlänge von 10 km aufweist mit Tausenden von Geschäften. Er zählt zu den größten im ganzen Iran. Inzwischen herrscht reger Betrieb, ganz anders als am Morgen. Nach einem kurzen Imbiss besuchen wir die Blaue Moschee, den Dichterfriedhof und die Reste der sogenannten Zitadelle. Hier wurde im 14. Jh. die größte damals bekannte Moschee errichtet. Nochmal ein Blick in den Bazar und dann reicht es. Einigermaßen erschöpft von der Lauferei lassen wir uns von einem Taxi wieder zum El-Goli-Park chauffieren.
Nach einem weitgehend sonnigen Tag ist es jetzt am Abend stürmisch und regnerisch. Und wieder einmal zeigt sich, wie sinnvoll unser Ausbau ist. Auch wenn wir uns mal länger im Elkawe aufhalten, wird es uns nicht zu eng.
Morgen fahren wir weiter nach Bazargan und damit über die Grenze in die Türkei. Dann können wir endlich unseren Blog weiter führen, weil wir das Internet-Café dort schon kennen. Und dann kann ich mich endlich wieder so kleiden wie ich will. Es mag sein, dass es nicht das wichtigste auf der Welt ist, aber mich nervt es, mich derart anpassen zu müssen.