Gefahrene Kilometer: 100
Koordinaten: El Goli Park
Nach einer ruhigen Nacht auf dem riesigen LKW-Parkplatz wachen wir bei Regen auf. Wird das Wetter denn niemals besser? Dieter tankt ca. 120 l für knapp 20 €. Unglaublich! Dann fahren wir nach Tabriz. Die Landschaft ist weiterhin karg und bergig, wobei die Berge eine wunderschöne Musterung aufweisen durch die verschieden farbigen Gesteinsschichten. Die Dörfer sind schlicht. An den Straßen tummeln sich verschiedene Kleinbetriebe, vornehmlich solche für Fahrzeugreparaturen.
Leider haben unsere beiden Navis inzwischen ihren Geist aufgegeben, weil beide keine Irankarten besitzen. So sind wir wieder auf das Fahren nach Karte angewiesen. Von einem Ort zum anderen zu kommen ist relativ einfach, weil die Städtenamen auch in lateinischer Schrift geschrieben sind. Innerhalb von Städten, wie z.B. Tabriz, wird es dann aber schwierig, wenn nicht gar unmöglich, sich zu orientieren. Schließlich fällt mir ein, dass ich eine App (Here) heruntergeladen habe und diese erweist sich schließlich als Rettung, um sich einigermaßen zurecht zu finden. Der Verkehr in dieser Stadt ist unglaublich, eine 2-spurige Straße wird schnell mal zu einer 4- oder 5-spurigen. Da war Istanbul vergleichsweise harmlos. Hier wird gefahren, als ob es überhaupt keine Regeln gibt und dennoch klappt es irgendwie immer oder meistens. Auch die Fußgänger haben kein leichtes Spiel, und ich bin erstaunt, dass es uns gelungen ist, die Straßen mehrfach zu überqueren, ohne umgefahren zu werden. Wir wollten eigentlich zum Basar und zum Geldwechseln, mussten uns dann aber teilweise an den Autos vorbeidrücken, um weiterzukommen und haben schließlich aufgegeben, weil dermaßen viele Menschenmassen uns jede Orientierung unmöglich machten. Vermutlich hat das mit dem bevorstehenden Neujahrsfest zu tun, für das die Tabrizer noch ihre Einkäufe tätigen wollten. So sind wir schließlich, nachdem wir die berühmten Kebab-Spieße von Tabriz einschließlich einer Suppe als Vorspeise und dem berühmten Fladenbrot aus dem Holzbackofen gegessen haben, wieder zurück zu unserem Elkawe. Wir hatten gelesen, dass man im El-Goli-Park gut stehen kann und fahren nun nach Navi los. Wir kommen gut voran, der Verkehr hat zumindest in diesem Bereich nachgelassen. Schließlich kommen wir wegen Bauarbeiten aber auch mit Navi nicht mehr weiter. Und da begegnet uns die sagenhafte Freundlichkeit zweier iranischer Männer. Sie fahren mit ihrem Auto vor und geleiten uns zu unserem Ziel. Wir sind überglücklich, weil wir dieses ohne ihre Hilfe sicher nicht gefunden hätten. Nun stehen wir in diesem Park nachdem wir 15000 Rial Eintritt bezahlt haben und erholen uns von dem Trubel der Stadt.