Gefahrene Kilometer: 612
Langsam, ganz langsam quälen wir uns über die Istanbuler Autobahn. In der Zeit von 16 bis 22 Uhr ist für LKWs Fahrverbot aber heute scheint kein Polizist Zweifel daran zu haben, dass wir ein Wohnmobil sind. Soeben haben wir den Bosporus überquert und befinden uns wieder in Europa. Für eine Weile läuft der Verkehr flüssig. Aber das ist nun auch schon wieder vorbei. Die Sonne geht gerade unter und ich vermute, dass wir heute bei Tageslicht keinen Standplatz finden werden. Dieter fährt so grandios, dass ich ihm nur noch meine Bewunderung aussprechen kann.
Die Fahrt bis Istanbul war eigentlich ganz entspannt, da auf der Straße kaum Verkehr war. Die Verdichtung erfolgt immer erst in den Städten und natürlich ganz besonders in einer wie Istanbul. Da ist Stuttgart oder Berlin ein Witz dagegen. Zum Glück! Ich mag gar nicht darüber nachdenken, welche Umweltverschmutzung mit so einem hohen Verkehrsaufkommen verbunden ist.
Nach dem Frühstück heute Morgen sind wir noch mal zu dem Rastplatz von gestern Abend zurück gefahren und haben wenigstens ein paar Bilder ins Netz gestellt, aber wegen der langsamen Übertragungs-geschwindigkeit mussten wir vorzeitig abbrechen.
Wettermäßig hat sich die Situation verschlechtert. Es ist ganz schön kalt geworden und dann fängt es auch noch leicht an zu schneien. Wir werden doch hoffentlich die Schneeketten nicht brauchen??? Nun, so schlimm wird es nicht und je weiter wir die Berge hinter uns lassen umso höher steigt die Temperatur. Bis zum Abend immerhin auf 9° C.
Um Istanbul zu umfahren haben wir ca. 2,5 Stunden gebraucht. Es ist dunkel und wir wissen noch nicht, wo wir übernachten werden. Und dann kommt ein Rastplatz. Besser könnte er gar nicht sein. Wir stellen uns hinter die Raststätte und bekommen vom Verkehr auf der Autobahn kaum noch etwas mit. Zu essen gibt es auch noch etwas: Weinblätter, Gemüse, Bulgur, Döner Kebab und Yoghurt. Und es schmeckt. So viel Glück braucht man eben manchmal.